Dienstag, 25. August 2015

Aus dem Urlaub mitgebracht...

... zwei Bücher. Das eine davon hörte ich als Hörbuch auf der Rückfahrt - Stau in Karlsruhe ist nur noch halb so blöd, wenn frau sich stattdessen über den CIRCLE aufregen kann (- und nachher postet sie dann doch wieder, die Frau Mlody). Spannende Vision, nicht so super gut geschrieben, sprich: es gibt die ein oder andere Länge und außer der Hauptfigur, Mae, und evtl. noch ihrem "Lover" - eine stete ejaculatio präcox und damit DER unreife unsympathische Nerd schlechthin -  bleiben alle anderen Protagonistinnen blass. Wir können uns nicht vorstellen, was sie vor dem CIRCLE taten - aber vielleicht ist das auch Absicht? Gruselig auf jeden Fall, diese "Transparente Welt", "Verschweigen ist Verbrechen!" Ich glaube, wenn ich es gelesen hätte, hätte ich es langweiliger gefunden, aber Torben Kessler bringt beim Vorlesen den "suspense" hinein, der in der Beschreibung angekündigt wird.

Das zweite las ich im Urlaub - noch nicht vollständig. Und ich freue mich schon auf mein Bett heute, daneben liegt es nämlich: Paul Bogard, Die Nacht - Reise in eine verschwindende Welt und wartet... im Dunkeln. Was wir heutzutage halt "Dunkel" nennen. Wer hätte gedacht, dass Licht eine Verschmutzung sein kann? Das Buch hat mir die Augen geöffnet - vor allem beim Nachdenken darüber, warum wir der Nacht so wenig trauen, warum wir Unmengen an Ressourcen verschwenden, um die Nacht zu eliminieren, um "sicherer" zu sein.

Was habt Ihr gelesen im Urlaub oder lest es noch? Freue mich über Anregungen!


Montag, 24. August 2015

Aus dem Urlaub zurück Teil 2

In der SZ vom Samstag fand ich in der Wochenendbeilage einen kleinen ironischen Text zu den Ratgebern, die nach der Urlaubszeit die Magazine fluten - meiner gehört wohl dazu. Allerdings: hier und heute stelle ich keine Tipps, die Ihr Euch selber ausdenken könnt vor, sondern lieber eine nette NLP - Technik, das Reframing .

Reframing ist eine Fragetechnik (auch).

Reframing hilft, Dinge in einen neuen Rahmen zu stellen und damit umzuwerten.

Einfaches Beispiel: Wenn es regnet ist das blöd für alle, die (so wie ich heute...) die Wiese sensen wollten, aber super für alle, die sonst ihre Wiese hätten wässern müssen. Wenn ich heute die Wiese nicht sensen muss, habe ich mehr Zeit, um meinen Blogbeitrag zu schreiben. 

Eine Reframing - Technik ist, einen Als -Ob - Rahmen herzustellen. 

Einfaches Beispiel: Wenn Du nur noch 100 Tage leben würdest, wie sehr würde Dich Regen am heutigen Tag stören? Und was hindert Dich daran, Dich heute schon so zu verhalten, als würde er Dich nicht stören?

Bezogen auf den Urlaub könntet Ihr Euch z.B. fragen: Stell Dir mal vor, Deine Arbeit wäre so erholsam (so freiwillig, so begeisternd) wie (D)ein Urlaub (Bad Karlshafen so wunderschön wie der Lago Maggiore...:-), Deine KollegInnen so entspannt wie die ItalienerInnen). Womit würdest Du dann morgen den Tag beginnen?

Eine Antwort könnte sein: ich würde gut gelaunt aufstehen und nach dem Duschen, genau wie im Urlaub, 20 Minuten Yoga machen. Wenn ich mit der Arbeit beginnen würde, würde ich als Erstes planen, was ich an dem Tag bewältigen kann, dann würde ich planen, womit ich mich belohnen würde. Ich würde mit den Dingen anfangen, die mich am meisten herausfordern und am Nachmittag die eher entspannenden Dinge tun.... (Die Antwort kann selbstverständlich auch ganz anders ausfallen.)

Der zweite Schritt: Was hält Dich davon ab, es genau so zu tun? (Hier können die Einwände kommen, mit denen Du dann weiter arbeiten kannst) Bzw.: womit kannst Du sicherstellen, dass Du genau das tun wirst? (Hier solltest Du Dir vielleicht einen kleinen Belohnungsanreiz ausdenken...Oder Dich schriftlich verpflichten - und diese Selbstverpflichtung vielleicht an einen guten Freund schicken? - die geplante Veränderung für die nächsten vier Wochen durchzuführen.

Vielleicht ist es aber auch so, dass Du nach dem Urlaub, also einer Zeit, in der Du Dein Hirn mal entschleunigen konntest und den Körper in einem anderen Rhythmus bewegt hast als zu Hause, bemerkst, dass Deine Arbeit  Dir in Wirklichkeit schon lange keine Freude mehr macht? Und nichts - weder Reframing, noch Erholungsanker, noch die "Augen-zu-und-durch" - Strategie helfen, Dir diese Freude wieder zu geben?

Dann kann es sinnvoll sein, die Arbeitssituation einmal genau unter die Werte - Lupe zu nehmen: Welches sind Deine wichtigsten Werte und welche davon kannst Du in der Arbeit verwirklichen? Denn Werte sind DIE Motivatoren schlechthin - und ohne Motivation hilft die schönste Sonnenbräune nicht, Dich gerne arbeiten zu lassen.

Ein wunderbares Instrument, um Deine Werte heraus zu finden, ist das "RAD DER WERTE", das meine geschätzte Kollegin Yvonne Aehlen als Masterarbeit in der NLP - Ausbildung entwarf.

Morgen mehr!


Donnerstag, 20. August 2015

Long time ago... Urlaub beendet!


Ich war untergetaucht.


Und ganz tief im Urlaub versunken. Folgte den Spuren im Dunkeln...


Jetzt locke ich mich selber wieder hinaus, zurück in den Alltag.

Das Thema, das sicher nicht nur mich beschäftigt: Wie kann ich wieder gut in den Alltag kommen? Wie motiviere ich mich, etwas neu (etwas Neues) anzufangen? Wie kann ich meine Erholung noch eine Weile retten? Welche Ressourcen kann ich aus dem Urlaub mitnehmen ins Hier und Jetzt (was ja, leider, laut Woody Allen der einzige Ort ist, an dem es ein ordentliches Steak gibt - oder für alle Gemüseesser wie mich: eine ordentliche Möhre!).

Gestern traf ich beim Erledigen (von was auch immer, Erledigen ist ja der Obertitel nach dem Urlaub; wichtig ist: danach nicht wieder erledigt sein...) einen jungen Mann, der genau eine Woche am Garda - See war - der war so voll mit Erlebnissen, Freude, Staunen (und gutem Essen plus Vino Bianco), als sei er sechs Wochen dort gewesen. Der hatte offenbar etwas gerettet in den Alltag.

Ich selber kam früher oft vom Lago Maggiore zurück, voll der guten Vorsätze, fast wie zum Neujahr; dazu passt, dass ich auch dieses Mal wieder bis Ferragosto geblieben bin, da gibts abends bunte Knallerei am See (unten das ist allerdings "Natur" - für Pepper machts keinen Unterschied, sie liegt immer unterm Bett, wenn es ballert).


Also... wie gesagt, früher... hatte ich Vorsätze (weiter jeden Tag schwimmen, Italienisch lernen, meinem Chef mal sagen, dass ich mehr Geld haben will, gelassen bleiben, gelassen bleiben, gelassen bleiben!!!) und deren Erfüllungsgrad tendierte gegen 0%.

Tja, Frustprogramm angeworfen, Urlaubserholung zunichte gemacht.

Jetzt ...


  • gebe ich mir schon vor dem Urlaub Zeit, nämlich indem ich meine Rückfahrt so plane, dass ich ein oder zwei oder besser noch drei Tage zum Ankommen habe (Wäscheberge sind ja Göttin sei Dank dieses Jahr ausgeblieben- es war so heiß, dass wir immer nur im Badeanzug oder einem Kleid rumgelaufen sind: morgens kurz gewaschen, mittags wieder angezogen)
  • überlege ich mir genau, welchen Vorsatz ich in den normalen Alltag am besten integrieren kann (also: EINEN Vorsatz). Dafür gebe ich mir vier Wochen, eine feste Zeit am Tag (also z.B. abends vor dem Schlafengehen 15 Minuten Meditation) und zur Erinnerung an das gute Urlaubsgefühl lege ich mir einen von den Herzsteinen (s.o.) dazu...An diesen Stein kann ich auch eine Urlaubsressource ankern, z.B. Gelassenheit oder Erholung - wo im Körper fühle ich diese am stärksten? (Ankern habe ich schon mal beschrieben - s. Link)
  • benutze ich meine Sprache bewusst, um anzukommen - wir wir wissen liegt in der Sprache die Kraft... Beispiele:
  • Ich HATTE einen schönen Urlaub. Ich KAM am Sonntag zurück. (statt: ich bin am Sonntag wieder gekommen...) Bewusstes Nutzen der Zeiten, hier des Imperfektes, das anzeigt, dass der Urlaub vorbei ist.
  • Ich BIN gut erholt. (statt: ich habe mich gut erholt) Im Präsens sind die Ergebnisse gegenwärtig, im Perfekt läuft der Prozess weiter - was aber der realen Erfahrung an dieser Stelle widersprechen würde.
  • Ich WERDE wahrscheinlich viele Mails haben. Diese WERDE ich nacheinander abarbeiten. Am Ende der Woche WERDE ich alle beantwortet HABEN. (statt: ich hab ja immer viele Mails, die muss ich alle beantworten, ich weiß nicht, ob ich das bis Ende der Woche schaffe.) Mit dem Gebrauch von Futur I und II bringe ich eine zu bewältigende Reihenfolge in meine geplanten Tätigkeiten.  
  • Ich werde meine Arbeit am Montagmorgen beginnen. (statt: jetzt geht der Stress wieder los... wie ich es schon oft gehört habe, gestern erst im Supermarkt von einem brutzelbraungebrannten Mann, der offenbar das Urlaubsende fürchtete, dem ich aber gerne zugerufen hätte: Mensch, dafür hört der Stress für Deine Haut auf! Klugsch... in, die ich nun mal bin...)
Jedenfalls - morgen noch mehr dazu - kann ich mir den Wiedereinstieg sehr viel schöner gestalten, als  das allgemeine Stöhnen und Seufzen ringsherum vermuten lässt...
 So, und zum Abschluss für heute noch mal ein Link zu einem sehr klugen und viel - besser - erklärt - als - ich - es - kann - Artikel über Glaubenssätze. Ich hatte gestern meine erste Klientin. Sie "steckt" in einer für sie enttäuschenden Beziehung  - und war ganz erstaunt, als ich ihr sagte, dass nicht der Mann "Schuld" hat oder "die Beziehung" enttäuschend ist. Sondern dass sie glaubt, dass es so ist...Die Erklärung dafür findet Ihr im gelinkten Artikel.