Strategien
Strategie – Arbeit ist ein Kernstück der NLP
– Arbeit. John Grinder und Richard Bandler haben damit begonnen, sich die
Strategien erfolgreicher Kommunikation anzuschauen und diese zu „modellieren“
(= sie zum Modell zu nehmen und dieses dann zu kopieren).
Strategien
sind Handlungsanweisungen oder besser noch Baupläne für jede unserer
Handlungen: ich habe eine Strategie zum Kuchenbacken, mein Mann hat eine
Strategie, Maschinen aufzubauen, meine Tochter hat eine Strategie, das
Enkelkind ins Bett zu bringen – wir haben eine Strategie, mit Problemen nicht
nur fertig zu werden, sondern auch eine, sie zu erkennen, eine Strategie zu
essen (ohne zuzunehmen?) und uns zu bewegen und Auto zu fahren.
Oder
eben auch Strategien zu scheitern: den Schreibtisch NICHT aufzuräumen. Die
Prüfung NICHT rechtzeitig vorzubereiten. Zu essen (und zuzunehmen…):
Bauplan
jeder Strategie (also die Meta – Strategie für Strategien) ist das T.O.T.E. –
Modell.
T
-> steht für Test und heißt: eine Strategie beginnt mit einem Ist – Soll –
Vergleich: der Ist – Zustand ist nicht mehr im Gleichgewicht und ich will zu
einem Soll – Zustand hin. Beispiel: Ich habe Hunger. Ich will satt werden.
O->
steht für Operation und heißt: aus dem Ist – Soll – Vergleich entwickele ich
eine geeignete Handlung um vom Ist zum Soll zu gelangen. Beispiel: Ich esse.
T
-> steht wieder für Test: ich prüfe nach einer gewissen Zeit, ob ich mein
Soll erreicht habe. Beispiel: bin ich gesättigt? Oder knurrt mein Magen noch.
E
-> steht für Exit; ich beende die Strategie, wenn ich Soll erreicht habe.
Sprich: meine Handlung, die zugeschnitten war auf diese Ist – Soll – Angleichung
findet ein Ende. Vielleicht beginne ich die nächste Handlung. Vielleicht auch
nicht. Beispiel: ich höre, wenn ich gesättigt bin, auf zu essen.
Zum
T.O.T.E. Modell gehören noch ein paar „Ornamente“, damit es ein NLP – Modell
wird. D. h., Bandler und Grinder haben auch diese Strategie angeschaut und sich
überlegt: was macht erfolgreiche Strategien aus. Dabei haben sie das Folgende
herausgefunden:
1.
Es ist wichtig, sich das „Soll“
sprich das Ziel genau klar zu machen (so wie wir es am zweiten Abend
getan haben). Weil wir sonst in die falsche Richtung gehen. Bsp.: ist mein Ziel
wirklich SATT werden? Oder ist mein Ziel eigentlich: zufrieden sein, Wärme,
Glück, Ablenkung oder etwas Ähnliches?
2.
Die Testkriterien müssen mit dem Ziel abgestimmt werden: eine
rein visuelle Hemdenkaufstrategie wird schief gehen, eine auditive
Einparkstrategie ebenso. Also: wie
überprüfe ich meine Ergebnisse? Wenn ich für eine Prüfung lernen muss, woher
weiß ich, dass ich das Richtige lerne z.B.? Wie sieht ein aufgeräumter
Schreibtisch aus? Woher weiß ich, wie „Rhythmus“ geschrieben wird? Und (Bsp.):
wie fühlt sich „satt“ an? (Nicht: Wie sieht ein leerer Teller aus…)
3.
Ich brauche gute Glaubenssätze, die meine Strategie
unterstützen; wenn ich nicht glaube, dass ich zu einem guten Ende gelangen
werde oder wenn ich glaube, dass ich selber eh dazu verurteilt bin, xy zu sein,
dann kann ich das Ziel nicht erreichen. Meine Ressourcen und Glaubenssätze
müssen mir also klar sein und notfalls auch extern gestärkt werden, bzw. die
negativen Glaubenssätze sollen angepasst werden. Bsp.: Wenn ich glaube, dass
„Essen“ mich glücklich macht und sonst nix, dann werde ich sicher nicht
aufhören zu essen, wenn ich gesättigt bin, sondern erst, wenn ich glücklich
bin.
4.
Die Operationen, die ich bis zum Exit durchführe, müssen am Ziel
orientiert sein. Es hilft nichts, Solitäire auf dem PC zu spielen, wenn ich
eigentlich meinen Schreibtisch aufräumen will. Oder – wie im Beispiel – es
hilft nichts, zu essen, bis ich glücklich bin, wenn ich eigentlich satt werden
will – oder umgekehrt. (Vielleicht ist „Essen“ auch nicht die richtige
Operation, um glücklich zu werden?).
5.
Das Ende (und auch der Startpunkt) einer Strategie sollte klar
sein. ENDE heißt ENDE. Und der Start einer
Strategie kann z. B. entscheidend sein dafür, ob ich mein Ziel überhaupt
erreichen kann: eine gute Aufstehstrategie beginnt am Abend vorher. Oder in
unserem Beispiel: eine Satt – Ess – Strategie beginnt in dem Moment, wenn ich
das Essen plane: was muss ich kochen, damit ich satt werde.
6.
Zu viele Schleifen sind schlecht und lassen die Strategie
scheitern. (Damit ist die 80/20 Regel von Pareto gemeint… z.B.). Das heißt, die
Anzahl der Mikro – Strategien sollte der großen Strategie angemessen sein. Wenn
ich das Ziel habe : Eine Maschine bauen, dann wird es mehr Mikrostrategien
geben als beim Ziel: einen Kuchen backen.
7.
Eine gute Strategie hat immer K+ zum Ziel, also: ein gutes
Gefühl am Ende ist die wichtigste Motivation, um überhaupt anzufangen!
Beispiel
„Eine
gute Strategie!“
T1
-> Heute Nachmittag bekomme ich Besuch von meiner Tochter, ich habe ihr
einen Kuchen versprochen – ich habe keinen Kuchen da, also: backe ich einen.
Zielbild: unser Standardkuchen, mit weißer Schokolade.
Unterstützende
Glaubenssätze und Werte: Ich kann gut backen. Ich kann leckeren Kuchen backen.
Meine Tochter ist glücklich, wenn Mama Kuchen backt. Gemeinsames Essen stärkt die Bindung. Kuchen
essen ist gemütlich, Gemütlichkeit ist schön.
in
den Ofen. Währenddessen stelle ich die Schale mit dem Schokoguss ins Wasserbad
und stelle dieses auf den Herd
T2
->Nach 45 Minuten stecke ich ein Holzstäbchen in den Kuchen (K/V): es klebt noch Teig dran, also
O2
-> noch 5 Minuten.
T3->
s. T2.
O3
-> Ich hole den Kuchen raus und lasse
ihn abkühlen –
T4
->Fingertest (K), dann
O4
-> der Guß kommt drauf und ich verziere das Ganze mit Beeren, Nüssen und
etwas geriebener Zitronenschale.
T5
-> sieht lecker aus (V) -> ich fühle mich gut, weil ich mich auf Tochter,
Kuchen und Kaffee dazu freue! (K+++)
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