Dienstag, 10. März 2015

Strategien

... Eigentlich... wollte ich ja jede Woche ein NLP - Format laden, hat leider nicht geklappt... dafür gibts jetzt einen Ausschnitt aus meinem Handout von gestern Abend zum Thema Strategien, ist doch auch was, ganz bequem zu Hause eine kleine NLP - Lektion genießen und vielleicht auch gleich anwenden?


Strategien

Strategie – Arbeit ist ein Kernstück der NLP – Arbeit. John Grinder und Richard Bandler haben damit begonnen, sich die Strategien erfolgreicher Kommunikation anzuschauen und diese zu „modellieren“ (= sie zum Modell zu nehmen und dieses dann zu kopieren).
Strategien sind Handlungsanweisungen oder besser noch Baupläne für jede unserer Handlungen: ich habe eine Strategie zum Kuchenbacken, mein Mann hat eine Strategie, Maschinen aufzubauen, meine Tochter hat eine Strategie, das Enkelkind ins Bett zu bringen – wir haben eine Strategie, mit Problemen nicht nur fertig zu werden, sondern auch eine, sie zu erkennen, eine Strategie zu essen (ohne zuzunehmen?) und uns zu bewegen und Auto zu fahren.

Oder eben auch Strategien zu scheitern: den Schreibtisch NICHT aufzuräumen. Die Prüfung NICHT rechtzeitig vorzubereiten. Zu essen (und zuzunehmen…):

Bauplan jeder Strategie (also die Meta – Strategie für Strategien) ist das T.O.T.E. – Modell.

T -> steht für Test und heißt: eine Strategie beginnt mit einem Ist – Soll – Vergleich: der Ist – Zustand ist nicht mehr im Gleichgewicht und ich will zu einem Soll – Zustand hin. Beispiel: Ich habe Hunger. Ich will satt werden.

O-> steht für Operation und heißt: aus dem Ist – Soll – Vergleich entwickele ich eine geeignete Handlung um vom Ist zum Soll zu gelangen. Beispiel: Ich esse.

T -> steht wieder für Test: ich prüfe nach einer gewissen Zeit, ob ich mein Soll erreicht habe. Beispiel: bin ich gesättigt? Oder knurrt mein Magen noch.

E -> steht für Exit; ich beende die Strategie, wenn ich Soll erreicht habe. Sprich: meine Handlung, die zugeschnitten war auf diese Ist – Soll – Angleichung findet ein Ende. Vielleicht beginne ich die nächste Handlung. Vielleicht auch nicht. Beispiel: ich höre, wenn ich gesättigt bin, auf zu essen.

Zum T.O.T.E. Modell gehören noch ein paar „Ornamente“, damit es ein NLP – Modell wird. D. h., Bandler und Grinder haben auch diese Strategie angeschaut und sich überlegt: was macht erfolgreiche Strategien aus. Dabei haben sie das Folgende herausgefunden:

1.      Es ist wichtig, sich das „Soll“  sprich das Ziel genau klar zu machen (so wie wir es am zweiten Abend getan haben). Weil wir sonst in die falsche Richtung gehen. Bsp.: ist mein Ziel wirklich SATT werden? Oder ist mein Ziel eigentlich: zufrieden sein, Wärme, Glück, Ablenkung oder etwas Ähnliches?
2.      Die Testkriterien müssen mit dem Ziel abgestimmt werden: eine rein visuelle Hemdenkaufstrategie wird schief gehen, eine auditive Einparkstrategie ebenso.  Also: wie überprüfe ich meine Ergebnisse? Wenn ich für eine Prüfung lernen muss, woher weiß ich, dass ich das Richtige lerne z.B.? Wie sieht ein aufgeräumter Schreibtisch aus? Woher weiß ich, wie „Rhythmus“ geschrieben wird? Und (Bsp.): wie fühlt sich „satt“ an? (Nicht: Wie sieht ein leerer Teller aus…) 
3.      Ich brauche gute Glaubenssätze, die meine Strategie unterstützen; wenn ich nicht glaube, dass ich zu einem guten Ende gelangen werde oder wenn ich glaube, dass ich selber eh dazu verurteilt bin, xy zu sein, dann kann ich das Ziel nicht erreichen. Meine Ressourcen und Glaubenssätze müssen mir also klar sein und notfalls auch extern gestärkt werden, bzw. die negativen Glaubenssätze sollen angepasst werden. Bsp.: Wenn ich glaube, dass „Essen“ mich glücklich macht und sonst nix, dann werde ich sicher nicht aufhören zu essen, wenn ich gesättigt bin, sondern erst, wenn ich glücklich bin.
4.      Die Operationen, die ich bis zum Exit durchführe, müssen am Ziel orientiert sein. Es hilft nichts, Solitäire auf dem PC zu spielen, wenn ich eigentlich meinen Schreibtisch aufräumen will. Oder – wie im Beispiel – es hilft nichts, zu essen, bis ich glücklich bin, wenn ich eigentlich satt werden will – oder umgekehrt. (Vielleicht ist „Essen“ auch nicht die richtige Operation, um glücklich zu werden?).
5.      Das Ende (und auch der Startpunkt) einer Strategie sollte klar sein. ENDE heißt ENDE. Und der Start einer Strategie kann z. B. entscheidend sein dafür, ob ich mein Ziel überhaupt erreichen kann: eine gute Aufstehstrategie beginnt am Abend vorher. Oder in unserem Beispiel: eine Satt – Ess – Strategie beginnt in dem Moment, wenn ich das Essen plane: was muss ich kochen, damit ich satt werde.
6.      Zu viele Schleifen sind schlecht und lassen die Strategie scheitern. (Damit ist die 80/20 Regel von Pareto gemeint… z.B.). Das heißt, die Anzahl der Mikro – Strategien sollte der großen Strategie angemessen sein. Wenn ich das Ziel habe : Eine Maschine bauen, dann wird es mehr Mikrostrategien geben als beim Ziel: einen Kuchen backen.
7.      Eine gute Strategie hat immer K+ zum Ziel, also: ein gutes Gefühl am Ende ist die wichtigste Motivation, um überhaupt anzufangen!

Beispiel „Eine gute Strategie!“

T1 -> Heute Nachmittag bekomme ich Besuch von meiner Tochter, ich habe ihr einen Kuchen versprochen – ich habe keinen Kuchen da, also: backe ich einen. Zielbild: unser Standardkuchen, mit weißer Schokolade.
Unterstützende Glaubenssätze und Werte: Ich kann gut backen. Ich kann leckeren Kuchen backen. Meine Tochter ist glücklich, wenn Mama Kuchen backt.  Gemeinsames Essen stärkt die Bindung. Kuchen essen ist gemütlich, Gemütlichkeit ist schön.
O -> Ich stelle alle Zutaten bereit und vergleiche mit meinem „inneren“ Rezept (V/A/>K): Butter, Mehl, Backpulver, Eier, Zucker, Schokoguss – kurze Überlegung: was mache ich dazu, was habe ich noch da (Mikrostrategie: schaue in den Schrank, Nüsse und Trockenfrüchte sind da, probiere, hm, lecker: V/G/K); ich mache den Backofen an, hole die Form heraus und die Küchenmaschine. Ich fette die Form ein. Ich mixe Butter, Zucker, danach Eier. Dabei folge ich einem auditiv vorgetragenen Plan, der sich an einem inneren Bild orientiert. Ich rühre das Mehl, das Backpulver, die Nüsse und die Früchte unter. Dann fülle ich alles in die Form und schaue nach der Backtemperatur und auf die Uhr (V). Alles gut, Kuchen kommt
in den Ofen. Währenddessen stelle ich die Schale mit dem Schokoguss ins Wasserbad und stelle dieses auf den Herd
T2 ->Nach 45 Minuten stecke ich ein Holzstäbchen in den  Kuchen (K/V): es klebt noch Teig dran, also

O2 -> noch 5 Minuten.

T3-> s. T2.

O3 ->  Ich hole den Kuchen raus und lasse ihn abkühlen –

T4 ->Fingertest (K), dann

O4 -> der Guß kommt drauf und ich verziere das Ganze mit Beeren, Nüssen und etwas geriebener Zitronenschale.

T5 -> sieht lecker aus (V) -> ich fühle mich gut, weil ich mich auf Tochter, Kuchen und Kaffee dazu freue! (K+++)


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