Montag, 16. Februar 2015

Ziele wirkungsvoll formulieren...

...damit wir sie erreichen können - ein Kernbestandteil des NLP.

Und - wie formuliere ich Ziele wirkungsvoll?

Ich habe momentan zwei Ziele:
-Abnehmen und - im Rahmen der "7 - Wochen - ohne " - Aktion der Evangelischen Kirche - mindestens in der Fastenzeit nicht mehr "urteilen" (für weniger trivialbuddhistisch Angehauchte: lästern). 

Ziel 2: Ich gehe mir selber auf die Nerven damit, dass ich selbst harmlose Menschen, die mir im Straßenverkehr ohne böse Absicht die Vorfahrt nehmen oder die mir auf dem Waldweg in bester Absicht schon von Weitem zurufen: "Der Hund gehört an die Leine!" gleich mit einem Etikett versehen muss und dann geht die Emotionsmaschine in Gang: "Idiot!" und "Intoleranter Spießer" gehören zu meinen Urteilen und selbst an milderen Tagen kann mich jemand, der mir im Supermarkt an der Kasse den Karren in die Hacken schiebt schon zu fünfminütigen inneren Dialogen zum Thema "Die allgemeine Rücksichtslosigkeit der modernen Welt" bringen. Was wiederum meine Laune massiv verschlechtert und - ca. 1 Mio Meilen entfernt von Souveränität ist. Außerdem ist es natürlich richtig schlecht für mein Karma...:-) wenn ich immerzu - als sei ich der liebe Jesus oder Buddha oder Mutter Teresa persönlich - so tue als wisse ich immer, immer, was richtig und falsch ist... DAS will ich nicht mehr. Ich will NICHT MEHR LÄSTERN! 

Und? Klappt es? 

Nein, je mehr sich Aschermittwoch = Start der "Läster"-Fastenzeit nähert, umso mehr drängt es mich, hier noch was Bösartiges abzulassen und dort noch festzustellen, dass DAS MIR sicher nicht passiert wäre oder DIESES ja nun wirklich nicht gut geheißen werden kann usw. usw. usw.

Ziel 1: Und so verhält es sich mit dem
-Abnehmen: Ich habe schon abgenommen, ich weiß, wie es geht (Achtsamkeit ist auch hier die Lösung - einfach nur essen, wenn ich hungrig bin und so viel, bis ich satt bin), die Maßlosigkeit meines Essens geht mir entsetzlich auf den "Keks" - aber mir geht auch sehr auf die Nerven, immer wieder zu denken: "Ich will nicht mehr so viel essen...!" (in 200 sprachlichen Varianten). Weil sich dann sofort irgendwo in meinem Inneren ein - stummer - Widerspruch regt: "Phhh!" (trotzig) ist ungefähr die verbalisierte Form davon. 


Immer, wenn dieses Phhhh!!! kommt, habe ich das sofortige und gierigste Bedürfnis, meinen Mund wie ein Kuckucksvogelkind im Meisennest aufzusperren und alles Essbare im Umkreis von 10 Metern HI - NEIN - ZU -STOP - FEN!!!

Ha! Sagt die NLPlerin in mir, kein Wunder. Du solltest vielleicht mal schauen, was überhaupt Dein
-ZIEL ist. Bisher hab ich nur gehört, was Du NICHT mehr willst. (Würdet IHR einem Wegweiser folgen, der mitten am Potsdamer Platz in Berlin steht und auf dem man lesen kann: "Hier gehts raus aus Berlin!"?)


Versuchen wirs doch mal mit dem Formulieren eines wohlgeformten Ziels für "Nicht mehr lästern"

Lösungsorientierte Frage: Was willst Du denn stattdessen?

- Ich will fremde Menschen und auch FreundInnen und Verwandte unvoreingenommen und mit offener, wohlwollender Anteilnahme betrachten: Ah, so seid Ihr also gerade drauf, interessant! Was passiert wohl als Nächstes? Was möchte ich jetzt tun (meine Interessen anmelden, schweigen, drüber nachdenken... etc.)

Kann ich das Ziel aktiv erreichen? 

- Ja, natürlich, denn - auch wenn andere sich "komisch" verhalten, mein Urteil ist auch wirklich nur MEIN Urteil. Also liegts an mir, das zu ändern.

Welchen Preis muss ich für das Erreichen des Ziels bezahlen? 

- OH, jetzt kommen wir den Einwänden näher, denn was gibts Schöneres, als mit Freundinnen oder meiner Tochter oder meinem Mann, über Menschen, die uns "geärgert" haben abzulästern? Bisher sah ich das als gewaltfreie Form des Aggressionsabbaus - andernfalls ich die Leute vielleicht ... schlagen? würde. Und es stellt natürlich superviel Gemeinsamkeit her, miteinander zu lästern und sich der eigenen .. Überlegenheit zu vergewissern. Dafür müsste ich einen Ersatz finden. Und das auch noch meinen FreundInnen, unter denen ich als besonders spitzzüngig (und witzig!) gelte, klar machen. Okay, also über den Preis muss ich nachdenken.

Sind alle in meinem Umfeld bereit, dieses neue Verhalten mitzutragen?

- Wahrscheinlich - s.o. - erstmal mit Verblüffung und Unglauben. Dann... ich muss es vielleicht einfach transparent machen...

Welches Ziel steht HINTER dem Ziel "nicht mehr lästern"?

- Nun... ich denke schon, dass ich dadurch ein besserer Mensch werde, aber zunächst auch ein (noch) besserer - wenn ich nicht nur für den Zeitraum des sondern auch darüber hinaus die Landkarten von anderen vor allem als Bereicherung sehe und erkennen lerne, wie viel Lösung selbst im "problematischsten" Verhalten steckt, dann werde ich Menschen noch besser als bisher unterstützen können, ihre Ziele zu erreichen.

Ist das Ziel in genügend kleine Schritte unterteilt? Wie konkret ist es? 

- Erstmal die sieben Wochen der Fastenzeit, dann wird evaluiert... Und als Begleitung wähle ich Euch, liebe LeserInnen... und meine Familie, der ich die konkrete Ergebnisse berichte.

Und jetzt... kommt ein kleiner Trick, die Wunderfrage nach Steve de Shazer: Wenn heute Nacht eine Fee kommen würde und Dich mit ihrem Glitzerstab berührte und morgen... ist das Problem gelöst, das Ziel erreicht - was wäre das Erste, das Du fühlen, sehen,sagen, hören würdest?

(Dazu gibts hier Ende der Woche einen Podcast.)

Auf jeden Fall ist mir jetzt klar, wie es gehen KANN, dass ich dieses ZIEL erreiche:
Positiv formulieren,
aktive Erreichbarkeit überprüfen
den Preis dafür erkennen und bezahlen
das Umfeld mit einbeziehen
das große
-Ziel darüber finden und formulieren

die einzelnen Schritte erkennen und benennen
konkrete Zeiten und Tätigkeiten festlegen, einen Mentor finden
das mit allen Sinnen vorweg nehmen...

So geht das also im NLP - Coaching: Wohlgeformte Ziele formulieren!



Zur Erreichung dieses Ziels muss - sprichwörtlich - noch ne Menge Holz gehackt werden - bisher war ich eine ziemliche Holzhackerin...

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